dimanche 29 octobre 2017

Accueil > Les rubriques > Cerveau > « Paroles en couleur »

« Paroles en couleur »

Johannes Pfeiffer : Kommunikation im Dialog.

, Johannes Pfeiffer

Toutes les versions de cet article : [Deutsch] [français]

Johannes Pfeiffer ist Installationskünstler. Er arbeitet am liebsten im Dialog mit Räumen, sowohl mit Außen- als auch mit Innenräumen. Wobei mit Innenräumen auch innere Räume, also Seelenräume gemeint sind.
Johannes Pfeiffer lebt und arbeitet in Lanzo Torinese bei Turin, wo er auch sein Atelier hat.

Seine Leidenschaft ist die Auseinandersetzung mit den Räumen. So gehen seine ortsspezifischen Installationen immer einen Dialog mit dem jeweiligen Ort ein. Die Orte sind alte Gebäude, Kirchen, Klöster, Fabriken, ehemalige Kasernen oder eben einfach die Landschaft. Seine Land-Art-Projekte beziehen sich auf die sie umgebende Natur, auf die Landschaft, auf die Menschen. Sie sind die erlebte Ortserfahrung, die sein Leben als Künstler prägen. So bezieht er die Erfahrung jedes Land-Art-Projekts, jeder Rauminstallation in das darauffolgende Kunstwerk mit ein.
Am Anfang war der Ziegel. Ein Modul, mit dem er seine Kunst zusammensetzt. Ziegel als Ausgangspunkt vieler Installationen. Mit diesen geht er einen Dialog mit der Architektur, als Ausdruck unseres Lebensraumes ein. Er versucht mit dem Raum innerlich in Kontakt zu kommen. Er sucht einen Zugang zum Unbewussten Wissen, und komponiert dann mit seinen Grundausdrucksmitteln einen künstlerischen Dialog, eine künstlerische Auseinandersetzung, bei der der Betrachter mit auf eine ihm sonst eher unzugängliche Ebene transportiert wird. Diese intuitiven Eingriffe ermöglichen einen völlig neuen Blick auf das Gewohnte, auf das schon Gesehene, ermöglichen eine neue Erfahrung.

Bei vielen seiner Kunstwerke, lässt uns Pfeiffer das prekäre Gleichgewicht der Dinge spüren. Er übersetzt eine reale Dimension des täglichen Lebens und gibt diesem eine künstlerische Dimension. Die Fäden, mit denen seine Ziegel oder Steinblöcke festgebunden sind, lassen uns die Fragilität spüren, mit der wir unser Leben tagtäglich versuchen im Gleichgewicht zu halten. Die Fäden verbinden das von Pfeiffer eingefügte Element mit der vorhandenen Architektur. Es sind Fäden wie von Licht gemacht. Fäden, Strahlen, die das Materielle mit dem Immateriellen verbinden. Fäden, die uns ermöglichen, eine Reise zu tun. Eine Reise ins Ungewisse der Kunst. Eine unvergessliche Erfahrung.

So wie bei dem Werk ‘Ost-West’ vom April 1989, bei dem er intuitiv die Ereignisse vom November 1989 in Deutschland dargestellt hat, oder seiner ‘Lyrischen Lösung’ für den Schiefen Turm von Pisa aus dem Jahre 1991, bei der eine künstlerische Idee ihre Realität findet.

In seiner Ausstellung in der Galerie La Ville A des Arts, die vom 23. Oktober bis 5. November 2017 stattfindet, versucht er verschiedene Wege der Kommunikation zubeschreiten, wobei er alte Bücher verwendet, die in Pigmenten, in Farboxyden ihren Ort finden, und von dort ihre Geschichte und ihr Wissen ausstrahlen. Eine schmerzhafte Erfahrung, diese Art der Auseinandersetzung mit Jahrhunderte altem Wissen. Eine Erfahrung, die uns den wesentlichen Wert dieser Bücher wieder vor Augen führt. Die Unmöglichkeit zu kommunizieren wird dabei zur Kommunikation.
Um diese geht es auch bei dem Werk ‚Unterbrochene Kommunikation‘, bei dem die aus der Unendlichkeit kommenden Kupferkabel im Nichts enden.
So ist die Lichtinstallation im unteren Raum die zeitgenössische Variante der Kommunikation. Strahlung, Wellen, Licht überträgt die Worte und Bilder, die wir in den Äther senden.

Voir en ligne : www.pfeiffer-arte.de

Die Ausstellung von Johannes Pfeiffer ‘Paroles en couleur’ ist bis zum 5. November in der Galerie La Ville A des Arts in der 15, Rue Hégésippe-Moreau im 18. Arrondissement in Paris zu sehen.
Am Freitag den 27. Oktober spielt um 18h30 Uhr das Félix HUNOT Trio in den Räumen der Galerie.